Burg Kriebstein – Maiexkursion

Maiexkursion 2013 zur „schönsten Ritterburg Sachsens“

Die traditionelle Maiexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben führte in diesem Jahr in den mittelsächsischen Raum, nach Kriebstein zur gleichnamigen Burg und zur in der Nähe gelegenen Talsperre.

Die Burg Kriebstein ist ein markanter Bau und erhebt sich auf einem Bergsporn hoch über der Zschopau. Die Entstehungsgeschichte geht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Erwähnung in Zusammenhang mit dem Ritter Dietrich von Beerwalde ist dem Jahr 1384 zugeordnet. Der Bau des heute noch erkennbaren Wohnturmes fiel in diese Zeit.

Burg Kriebstein

Burg Kriebstein

Im Jahre 1465 gelangte die Burg in den Besitz des Hugold von Schleinitz, der in den Folgejahren durch den bekannten Baumeister Arnold von Westfalen (Erbauer der Albrechtsburg Meißen) umfangreiche Um- und Erweiterungsbauten ausführen ließ, es wurden u.a. der Wirtschaftsflügel mit dem Brunnenhaus und dem Küchenhaus neu angebaut. Weitere markante Veränderungen erfolgten zur Zeit der Herrschaft derer von Schönberg im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts. Das heutige Aussehen aber erhielt die Burganlage in den Jahren 1866 bis 1868 als der neue Eigentümer Hans Henning von Arnim umfangreiche Veränderungen vornehmen ließ. Bis zum Jahre 1945 diente Burg Kriebstein der Familie von Arnim als Wohnsitz. Alle notwendigen Restaurierungsarbeiten wurden von der Familie ohne staatliche Zuschüsse durchgeführt; es erfolgten auch keine kriegsbedingten Zerstörungen, so dass Burg Kriebstein zu Recht als „schönste Ritterburg Sachsen“ bezeichnet werden kann. Im Jahr 1986 wurde bei Bauuntersuchungen in einem alten Kaminzug ein überraschender Fund an diversen Gegenständen gemacht – der Schatz der Burg Kriebstein. Genauere Untersuchungen ergaben das das gefundene Tafelsilber, Porzellan und Bücher zum Inventar des Schlosses Steinort in Ostpreußen gehörte und während des 2. Weltkrieges nach Kriebstein ausgelagert wurde. Der letzte Kammerdiener der Familie von Arnim versteckte die Kunstgegenstände kurz vor Kriegsende 1945. Nach der Wende wurden diese Gegenstände den Nachfahren der Familie Lehndorff übereignet. Nur der ebenfalls im Kamin gefundenen 3,5 x 4,5 m große Gobelin ist nach der Restaurierung momentan noch im großen Festsaal zu sehen. Der letzte Besitzer von Schloß Steinort, Heinrich Graf von Lehndorff wurde wegen seiner aktiven Teilnahme am Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 zum Tode verurteilt, seine Kunstsammlung beschlagnahmt und auf die Burg Kriebstein ausgelagert und als Reparationsleistung 1947 an die sowjetische Besatzungsmacht übergeben. So sind die 1986 wiederentdeckten Kunstgegenstände die letzten noch bekannten Exemplare der einstigen Kunstsammlung von Schloß Steinort. Heute gehört Burg Kriebstein dem Land Sachsen und wird von den „Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsens“ verwaltet. Neben dem Museum lädt auch die Burgschänke „Zum Hungerturm“ zum Verweilen ein.

In unmittelbarer Nähe befindet sich die bekannte Talsperre Kriebstein.

Talsperre Kriebstein

Talsperre Kriebstein

Sie wurde in den Jahren 1927 bis 1929 erbaut und dient heute neben der Stromerzeugung (3 Turbinen mit insgesamt 6 MW Leistung) auch der Fischwirtschaft, der Schifffahrt und der Freizeiterholung. Die Staumauer mit einer Länger von 235 m und einer Höhe von 34 m staut die Zschopau auf eine Länge von ca. 9 km an. Das Fassungsvermögen der Talsperre liegt bei rund 11 Millionen m³. An den Ufern befinden sich zahlreiche Wochenendsiedlungen. Das Areal um die Kriebsteintalsperre ist touristisch sehr gut erschlossen. Die beiden Motorschiffe MS Kriebstein und MS Hainichen und die Motorfähren Lauenhain und Höfchen verkehren regelmäßig auf dem Stausee und laden zum Verweilen ein.
Für die Exkursionsteilnehmer brachte dieser Ausflug viel Neues, Interessantes und Wissenswertes.

Ein besonders Dankeschön geht an unser Vereinsmitglied Herrn Andreas Brandt für die gelungene Organisation und an das Busunternehmen Marhold, Langenwetzendorf für die Durchführung unserer Maiexkursion 2013.
4.05.2013/J. Zorn

6-Mai-2013 | 2013, Nachlese

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