Herbstexkursion 2013

Arnstadt-die älteste Stadt Thüringens

Herbstexkursion des VAVH

Die Herbstexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereines zu Hohenleuben führte am 3. Oktober nach Arnstadt, dem ältesten Ort in Thüringen.Apotheke in Arnstadt in Thüringen

Die Stadt wurde im Jahr 704 erstmals urkundlich erwähnt. Sein berühmtester Bürger war Johann Sebastian Bach. In einer 90 minütigen Stadtführung wurden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt gezeigt. Dazu gehört die Ruine des Schlosses Neideck mit dem noch begehbaren 65 Meter hohen Turm. Das Neue Palais beherbergt das Schlossmuseum mit Johann-Sebastian-Bach-Ausstellung und dem „Mon Plaisir“, einer Sammlung von Barock-Puppenstuben. Eine weitere Sehens-würdigkeit ist der Hopfenbrunnen, an dem wurde früher verkündet, wer wann das Bierbrau- und Ausschankrecht in der Stadt bekam. Anschließend stand die Bachkirche auf dem Programm. In dieser Kirche sollte Johann Sebastian Bach als 18jähriger eine neue Orgel testen. Von seinen Fähigkeiten war man so angetan, dass ihm eine Anstellung als Organist angeboten wurde. Vier Jahre lang übte er diese Tätigkeit aus. PalaisMonplaisir

Auf dem Markt fällt besonders das Rathaus mit seiner roten Farbe auf, es wurde 1582 bis 1586 als Renaissancebau neu erbaut. Das alte Rathaus war durch Verschulden des Bürgermeisters 1581 abgebrannt. Ein Ensemble von 5 Häusern mit auffallenden Arkaden, die Tuchmachergaden, befindet sich ebenfalls auf dem Marktplatz. In einem dieser Häuser befand sich die Stadtapotheke. Dort lebte von 1818 bis 1824 der Schriftsteller, Sagen- und Märchensammler Ludwig Bechstein, als Apothekenlehrling und -gehilfe tätig. Dort begann er bereits literarisch zu wirken. Bechstein war später Mitglied des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereines zu Hohenleuben.

Neideckturm
Die zweite Station der Exkursion war das Schloss Molsdorf, ein Barock-schloss in der Nähe der Landeshauptstadt Erfurt. Eine bestehende Wasserburg ließ Gustav Adolf Reichsgraf von Gotter, Diplomat u. a. bei Friedrich dem Großen von Preußen in Diensten, als Lustschloss umbauen. Gotter, der eigentlich aus bürgerlichem Haus stammte, begann als Diplomat am Wiener Hof, galt als einer der besten Diplomaten seiner Zeit. Schloss Molsdorf sollte sein Alterssitz werden. Da er aber ein Lebemann war, litt er oft an Geldnot, fand aber immer Wege, sein ausschweifendes Leben zu finanzieren. Abschluss des Besuches war eine Führung durch das Museum des Schlosses.

Die interessante Führung zeigte nicht nur das Leben des früheren Besitzers, sondern auch welche Höhen und Tiefen insbesondere nach Kriegsende das Schloss erleben musste.Molsdorf1

Kunstschätze nahmen die Amis mit, die einquartierten Flüchtlinge verheizten alles, was aus Holz war. In den 1950jahren übernahm die Stadt Erfurt das Schloss und machte es 1966 zu einem beliebten Ausflugziel.
Joachim Thiele

5-Okt-2013 | 2013, Nachlese

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