Unbekannte Kunstlandschaft Ostthüringen

Vergessen oder Verborgen – unbekannte Kunstlandschaft Ostthüringen

Unsere ostthüringer Region liegt etwas abseits der großen Haupttouristengebiete Thüringens und Westsachsens. Nur etwa 10 % der Übernachtungen in Thüringen fallen auf unseren Raum.

Für Kunstinteressierte und Kenner bietet aber unser ostthüringer Raum eine Menge interessante und einmalige Sehenswürdigkeiten.

Eine kleine Auswahl dieser Kunstwerke stellte Herr Dr. Th. Frantzke, Gera in einem Dia- Vortrag vor. Eingeladen dazu hatte der Vogtländische Altertumsforschende Verein Hohenleuben im Rahmen seiner heimatgeschichtlichen Sonntagsgespräche am 3. Adventssonntag 2005 in das Museum Hohenleuben- Reichenfels.
Aus der Vielzahl der von Herrn Dr. Frantzke vorgestellten Sehenswürdigkeiten hier nur einige wenige, ohne jedoch eine Rang- bzw. Reihenfolge festzulegen:

  • Hoch über der Stadt Krossen/Elster erhebt sich das Renaissanceschloss, das 1700- 1712 in der heutigen Form umgebaut wurde. Im Südflügel dieser ausgedehnten Schlossanlage befindet sich der Festsaal, dessen Wände und Decke mit illusionistischer Architekturmalerei verziert sind.
  • In Eisenberg, 1681 – 1707 Residenz des kleinen Fürstentums Sachsen- Eisenberg entstand mit Schloss Christianenburg in den Jahren 1677- 1692 eine barocke Anlage, deren sehenswertester Teil die Schlosskapelle mit den barocken Stuckdekorationen italienischer Künstler (Quadri, Caroveri, Tavilli) und die Fresken und die farbliche Innenraumgestaltung von Johann Oswald Harms sind.
  • Nicht weit entfernt von Eisenberg befindet sich in Bad Klosterlausnitz die Klosterkirche des1132 gegründeten Augustiner- Chorfrauenstiftes. Mit dem Bau dieser dreischiffigen Pfeilerbasilika wurde nach 1150 begonnen; im 16. Jahrhundert verfiel sie bis auf die Chorpartie. In den Jahren 1855- 1866 erfolgte der Wiederaufbau nach Plänen von Alexander Ferdinand von Quast, einschließlich der heutigen Doppelturmfassade. Im Inneren ist besonders das Triumphkreuz von 1235 als bedeutendstes Kunstwerk der Holzschnitzkunst aus der Übergangsphase von der Romanik zur Gotik sehenswert.
  • Im Hummelshainer Forst findet man die Jagdanlage Rieseneck. Um 1660 begonnen und in den Jahren 1715- 1727 für die Jagd von Großwild eingerichtet legt diese Anlage Zeugnis für die europäischer Jagdkunst jener Zeit ab.

Fester Bestandteil unserer Kultur- und Kunstlandschaft sind aber auch solche Sehenswürdigkeiten wie die Klosterkirchen in Frauenprießnitz, Thalbürgel, Paulinzella, die Tälerdörfer bei Stadtroda, das Jagdschloss Fröhliche Wiederkunft in Wolfersdorf oder aber auch das Herzogsgrab in Trockenborn oder der Kaisersaal von Schloss Schwarzburg. Nicht zuletzt gehören aber auch das Monumentalbild Kalvarienberg von P. E. Jacobs (1802-1866) in der Kirche zu Hohenleuben und die historische Wallanlage in Lunzig in diesem Zusammenhang mit genannt.

Der Vogtländische Altertumsforschende Verein besuchte in der Vergangenheit im Rahmen seiner Exkursionen bereits viele dieser weniger bekannten Kulturstätten. Mit einem herzlichen Applaus bedankten sich die Besucher für die interessanten Ausführungen und den exzellenten Diavortrag.
13.12.2005/J. Zorn

20-Dez-2005 | 2005, Nachlese

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