150 Jahre Feuerlöschwesen in Hohenleuben

150 Jahre organisiertes Feuerlöschwesen in Hohenleuben

Das Sonntagsgespräch des VAVH im Oktober befasste sich mit der Geschichte der Hohenleubener Feuerwehr, die in diesem Jahr das 150. Jubiläum feiert.

Der Stadtbrandinspektor Uwe Dick berichtete, wie sich das Feuerlöschwesen im Allgemeinen und speziell in Hohenleuben entwickelte.

Uwe-Dick

Uwe Dick

Mit dem Aufkommen des Turnwesens zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch Turnvater Jahn wurden auch die Grundlagen für ein modernes Feuerlöschwesen gelegt. Mit zeitlicher Verzögerung hielt das Deutsche Turnen auch in Hohenleuben Einzug. 1861 gründete sich der Turnverein Hohenleuben. Da die Turner sich nicht ausschließlich ihrem Sport nachgingen, sondern sich auch für das gesellschaftliche Leben verantwortlich fühlten, gründeten sie 1864 die Turnerfeuerwehr. Dies gilt als die Geburtsstunde des organisierten Feuerlöschwesens in Hohenleuben. 1870 erhielt die Wehr auch materielle und finanzielle Unterstützung, darunter 25 Taler vom Fürsten. 1903 trennte sich die Turnerwehr vom Turnverein, die Freiwillige Feuerwehr Hohenleuben wurde gegründet. Mit dem Bau des Wasserturmes 1906 und der Aufstellung von Hydranten konnte die Wasserversorgung im Brandfall verbessert werden. Der I. Weltkrieg reißt tiefe Lücken, auch die zurückkehrenden Männer haben kein Interesse mehr in der Feuerwehr zu arbeiten. 1930 beschließt der Thüringer Landtag ein Feuerwehrgesetz, in dem neben der Einführung einer Feuerwehrabgabe auch eine angemessene Entschädigung für den Dienst in der Feuerwehr enthalten ist. 1932 brennt es auf dem Markt, 18 Gebäude wurden eingeäschert. 1935 erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein neues Feuerwehrgerätehaus. Es blieb allerdings ein bitterer Beigeschmack, denn es handelte sich um die Turnhalle der enteigneten Freien Turnerschaft Hohenleuben, dem von den Nazis verbotenen Arbeitersportverein. Der bald folgende II. Weltkrieg brachte auch wieder große Verluste unter den Kameraden. War dies auch das Ende der Feuerwehr? Es fanden sich auch diesmal engagierte Männer, die Feuerwehr wieder aufbauten. Nach der Gründung der DDR wurden die Feuerwehren der Deutschen Volkspolizei als Abteilung F unterstellt.

Nach der politischen Wende 1989 musste auch die Feuerwehr sich neu orientieren, die Abt. F. der Volkspolizei wurde aufgelöst. 1991 wird die Feuerwehr Aufgabe der Stadt Hohenleuben, 1992 ein neues Thüringer Brandschutzgesetz erlassen. 1993 gründet sich der Feuerwehrverein „Am Weiher“ Hohenleuben. Im Jahr 1994 hatte die Hohenleubener Feuerwehr den einzigen großen Brand zu löschen, Kinder hatten beim Spiel die Pfarrscheune angezündet.

1999 konnte das neue Feuerwehrgerätehaus mit moderner Einsatzzentrale in der Weiherstraße eingeweiht werden. 2014 sollte eigentlich ein Schulungsraum dazu kommen, der Bau konnte aber noch nicht begonnen werden.

Bild vom Feuerlöschgerätehaus
Das Feuerwehrgerätehaus früher und heute (Bild aus Powerpointpräsentation)
Ein sehr interessanter Vortag von Uwe Dick, der eigentlich mehr Resonanz von Seiten der Stadt und der Kameraden der FFW verdient hätte. Die Sonderausstellung zum Feuerwehrjubiläum ist übrigens noch bis Ende November im Museum Reichenfels zu besichtigen.

 

Joachim Thiele

5-Nov-2014 | 2014, Nachlese

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