Auf den Spuren der Vereinsgründer

Osterspaziergang 2004 – Auf den Spuren der Vereinsgründer

Zum traditionellen Osterspaziergang des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben trafen sich am 10.04.2004 zahlreiche Interessenten, um unter Leitung von Herrn F. W. Trebge, Ehrenmitglied des VAVH und Ortschronist von Hohenleuben auf den Spuren der Vereinsgründer Stätten der frühgeschichtlichen Grabungen zu erkunden.

Ausgangspunkt des diesjährigen Osterspazierganges war der „Weiße Stein“ an der Straße nach Loitsch, weiter ging es an die Tumelle bei Brückla, anschließend an den Walteich und zum Abschluß wurden die Heidengräber am Rande des Leubatales aufgesucht.

Im Sommer des Jahres 1825 trafen sich der Hohenleubener Arzt Dr. Julius Schmidt, der Diakon Friedrich Alberti aus Hohenleuben und der aus dem benachbarten Döhlen stammende Magister Conrad Benjamin Meißner um auf einer Wanderung um Hohenleuben frühgeschichtliche Kultstätten zu erforschen. Alle drei waren von den in dieser Zeit vorherrschenden Ideen der Romantik beeinflusst und suchten ausgehend vom örtlichen Sagenschatz und eigene Grabungen Beweise für ihre Theorie, dass sich in der Gegend von Hohenleuben einst heidnische Kultstätten befunden haben. Die Beschreibung dieser Wanderung wurde vom Diakon Friedrich Alberti im August 1825 verfasst und unmittelbar danach durch den „Neustädter Kreisboten“ einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

Alberti gibt in seinen Ausführungen eine genaue Beschreibung der geografischen Lage, benennt die Flurnamen, die vielen der Zuhörer auch heute noch bekannt sind und kommt zu der Auffassung, dass es sich bei den beschriebenen Objekten um vorchristliche Opferplätze handelt. Dem Walteich kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Seine Größe und seine Lage mitten im Hegeholz lassen Alberti vermuten, dass es sich hierbei um den größten und wichtigsten Opferplatz handele. Zahlreiche Sagen ranken sich um diesen Ort. Ebenso um die ca. 500 m entfernten Heidengräber. Hier sollen der Sage nach Heidenfürsten begraben sein. Tatsächlich wurden bei Ausgrabungen des Altertumsforschenden Vereins in den Jahren 1826 und 1857 steinzeitliche Grabreste gefunden.

Nach dem heutigen Kenntnisstand soll es sich um keltische Erzsucher handeln, die hier zu Tode kamen.
Friedrich Alberti, Dr. Julius Schmidt Conrad Benjamin Meißner gehörten dann im Dezember des Jahres 1825 zu den Gründungsmitgliedern des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben. In der Folgezeit beschäftigten sich die Vereinsmitglieder intensiv auch mit der Erforschung dieser heidnischen Kultstätten.
Mit einem herzlichen Applaus wurde Herrn Trebge für seine interessanten Ausführungen gedankt.
12.04.2004/J. Zorn

10-Apr-2004 | 2004, Nachlese

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