Die Gebrüder Gessner

Die Gebrüder Gessner – zwei wiederentdeckte Kunstmaler des Vogtlandes

Zur Zeit findet im Städtischen Museum Zeulenroda eine Sonderausstellung über die Kunstmaler Oskar und Paul Gessner statt. Anlass genug für den Vogtländischen Altertumsforschenden Verein Hohenleuben sein erstes heimatgeschichtliches Sonntagsgespräch im neuen Veranstaltungsjahr 2006/2007 den Gebrüdern Gessner zu widmen. Herr Dr. H. Frotscher, Zeulenroda, der auch maßgeblich an der Gestaltung dieser Personalausstellung mitwirkte, führte am 17. September 2006 die interessierten Teilnehmer durch diese Ausstellung.

Sowohl seine einleitenden Worte zur Biografie und zum Leben der Gessner Brüder als auch seine Bemerkungen und Geschichten zu verschiedenen einzelnen Gemälden und anderen Sachzeugnissen fanden großes Interesse. In mühevoller Kleinarbeit besonders durch Herrn Dr. Frotscher gelang es das Leben und Schaffen von Oskar und Paul Gessner vor dem Vergessen zu bewahren. Dank seiner Recherchen, die Unterstützung durch die noch lebenden Nachfahren und durch viele Leihgaben aus der Region und Zeitzeugen umfasst die Ausstellung an die 100 Bilder und ca. 40 Sachzeugnisse.

Zur Biografie von Oskar und Paul Gessner gibt es keine umfassenden Angaben. Die bekannten Fakten fügen sich nur puzzleartig zusammen. Oskar Gessner (geb. am 10.10.1890 in Triebes) und sein jüngerer Bruder Paul (geb. am 26.7.1910 ebenfalls in Triebes) sind zwei von insgesamt sieben Kinder. Ihr Vater, Hermann Gessner, war Arbeiter in der Jute- Fabrik in Triebes. Ab 1910 studierte Oskar an der Kunstakademie Leipzig, sowie Dresden, Kassel und Weimar. Von 1918 an war er als freischaffender Maler und Grafiker tätig, zunächst in Triebes und später in seinem Haus in Neuärgerniß. Seine Zeichnungen, Steindrucke, Aquarelle und Ölbilder zeigten vorwiegend Portraits, Blumen Landschaften und Tiere. Für die Porzellanfabrik Rosenthal entwarf er Formen und Dekors. Am 5.4.1954 verstarb Oskar Gessner, seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Triebes.

Paul Gessner, der stets eine enge Verbindung zu seinem Bruder pflegte studierte ab 1931 ebenfalls an der Kunstakademie Leipzig. Ab 1932 zeigte er eigene Ausstellungen und verkaufte mit großem Erfolg seine Bilder. In der Leipziger Kunstszene der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts galt er als namhafter Maler. Seiner weiteren Karriere machte der 2. Weltkrieg ein jähes Ende. 1939 zur Wehrmacht eingezogen verbrachte er ab 1944 viele Jahre in russischer Gefangenschaft. Zahlreiche Skizzen aus dieser Zeit sind in der Ausstellung zu sehen. Nach seiner Rückkehr 1949 lebte er zunächst in Berlin, bevor er 1962 nach Hamburg umsiedelte. Am 16.7.1972 verstarb Paul Gessner in Hamburg.
Für die interessanten und fundierten Ausführungen dankten die Zuhörer Herrn Dr. Frotscher recht herzlich.

Die sehenswerte Ausstellung über die beiden wiederentdeckten Kunstmaler ist noch bis zum 22. Oktober im Städtischen Museum Zeulenroda zu besichtigen.
Der neue Veranstaltungsplan 2006/2007des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben und die Zusammenfassungen des vergangenen Jahres sind im Internet unter www.leubatal.de/Museum-Reichenfels/Nachlese ab sofort verfügbar.
18.09.2006/J. Zorn

17-Sep-2006 | 2006, Nachlese

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