Von der Jahresversammlung des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben

Am 18. August 2012 hielt der VAVH seine traditionelle Jahresversammlung in Reichenfels ab. 48 Mitglieder und 14 Gäste verfolgten die Berichterstattung des Vorstandes und diskutierten die Ergebnisse und zukünftigen Aufgaben.

Einleitend verlas der Vorsitzende eine Grußbotschaft des durch Urlaub verhinderten Bürgermeisters Dirk Bergner, der die Bedeutung des VAVH würdigte und weitere fruchtbare  Zusammenarbeit trotz der objektiv bestehenden Schwierigkeiten wünschte. Er bat um Verständnis und Unterstützung für die Arbeit der Kommune besonders unter den gegenwärtigen schwierigen Bedingungen.

In seinem Arbeitsbericht konnte der Vorsitzende Udo Hagner feststellen, dass es auch in diesem Vereinsjahr gelungen ist, durch die Aktivitäten des Vereins in der Region und darüber hinaus, den guten Ruf und bekannten Namen des Vereins zu bewahren und ein ansprechendes und anspruchsvolles Veranstaltungsprogramm zu bieten. So wurden im abgelaufenen Vereinsjahr 8 Sonntagsgespräche durchgeführt und 3 Exkursionen unternommen. Neu aufgenommen wurde in das Programm ein heimatgeschichtlicher Stammtisch, der positiv angenommen wurde und deshalb in Zukunft weiter organisiert werden soll. Weitere heimatgeschichtliche Veranstaltungen wie die traditionelle Jahresversammlung des Vereins, der Tag des offenen Denkmals oder der Tag des Museums und das Hof- und Burgfest in Reichenfels wurden mit organisiert. Erstmals wurde für das Vereinsjahr 2010/11 auf Beschluss des Vorstandes zusammen mit der Stadt Hohenleuben ein Heimatpreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Heimatforschung und –pflege ausgelobt und vergeben. Erste Preisträger waren Frau Kerstin Richter und Herr Joachim Thiele.

In diesem Jahr wurde der Vogtländische Altertumsforschende Verein auch von der „Historischen Kommission für Thüringen“ mit dem Friedrich-Christian-Lesser-Preis für ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der Thüringischen Landesgeschichte ausgezeichnet. Dieser wurde von Prof. Dr. Werner Greiling auf einer festlichen Stadtratssitzung übergeben.

Im Vereinsjahr wurde die Publikationstätigkeit des Vereins erfolgreich weitergeführt. So erschien pünktlich das Jahrbuch Nr. 57/2012 mit zahlreichen Beiträgen von Mitgliedern und Freunden des Vereins, mit dem auch der bedeutsame Schriftentausch mit mehr als 200 Partnervereinen und Einrichtungen weitergeführt werden konnte. Eigene Veröffentlichungen wurden u. a. von Uwe Conrad, Günter Hummel, Dr. Frank Reinhold, Matthias Lindig, Frieder Trebge, und Dr. Ernst Woll herausgegeben, und in verschiedenen Schriftreihen, Periodika und Zeitungen/Zeitschriften erschienen zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Arbeiten von  unseren Mitgliedern. Auch mit Vorträgen und durch Präsenz bei Tagungen beteiligten sich unsere Mitglieder aktiv an der Heimat- und Regionalgeschichtsforschung.

Der Verein unterstützte satzungs- und traditionsgemäß auch unter den neuen Bedingungen die Arbeit des Museums Reichenfels-Hohenleuben bei wichtigen Sammlungs- und Bibliotheksarbeiten sowie durch organisatorische, fachliche und wissenschaftliche Hilfe und Mitarbeit.

Organisatorisch gehören dem Verein 115 ordentliche und 12 kooperative Mitglieder an. Die Altersstruktur hat sich noch nicht wesentlich verbessert.

Auch finanziell ist der Verein gut aufgestellt, konnte der amtierende Schatzmeister Siegfried Schreiber bei seinem Finanzbericht feststellen. Er verwies auf Fördermittel vom Kultusministerium und dem Landratsamt und dankte allen Sponsoren und Förderern, die die Arbeit des Vereins wesentlich unterstützten. Im vorgelegten Veranstaltungsplan für das kommende Vereinsjahr sind die Sonntagsgespräche und sonstige Aktivitäten schon fixiert.

In der nur kurzen Diskussion zu den Berichten kritisierte das Mitglied Frieder Trebge die im Veranstaltungsplan vorgesehene Einberufung der nächsten Jahresversammlung nach Langenwetzendorf entgegen der bisherigen Tradition in Reichenfels. Nach einer Aussprache beschloss die Mitgliederversammlung mehrheitlich die zunächst einmalige Durchführung der nächsten Jahresversammlung auch als Signal an die Stadt Hohenleuben und an Langenwetzendorf als erfüllende Gemeinde wie vorgeplant.

Der Heimatforscher Reiner Ernst übergab mit viel Beifall seine neue Veröffentlichung zur „Häuserchronik von Brückla“ für das Vereinsarchiv.

Die Versammlung beschloss weiterhin einstimmig einige Satzungsänderungen, die den neuen Arbeitsbedingungen geschuldet sind.

Die Jahresversammlung bestätigte dann einstimmig den Arbeitsbericht des Vorsitzenden, des kommissarischen Schatzmeisters und den Veranstaltungsplan für das kommende Vereinsjahr mit 4 Enthaltungen und erteilte damit dem Vorstand Entlastung.

Turnusgemäß erfolgte schließlich die Neuwahl des Vorstandes. Als Mitglieder des Vorstandes wurden Herr Udo Hagner, Herr Andreas Brand, Herr Jürgen Zorn, Frau Sigrun Voigt, Herr Christian Sobeck und Herr Sven Klein in den Vorstand gewählt. Der langjährige Vorsitzende Udo Hagner dankte den anwesenden Mitgliedern für das erwiesene Vertrauen und versicherte, der neu gewählte Vorstand werde seine ganze Kraft für die weitere erfolgreiche Entwicklung des Vereins einsetzen. Er dankte besonders herzlich den ausscheidenden ehemaligen Vorstandsmitgliedern Herrn Dr. Frank Reinhold und Herrn Silvio Weiser für die geleistete langjährige Arbeit.

Nach der Frühstückspause hielt der bekannte Thüringer Historiker Herr Dr. Klaus Dieter Herbst aus Jena seinen Festvortrag „Kalender für den gemeinen Mann und Frühaufklärung – Vernunft und Erfahrung versus Astrologie“. Für seine lebendigen interessanten Ausführungen dankten ihm die zahlreichen Zuhörer mit herzlichem Beifall.

Friedrich Wilhelm Trebge