Archäologische Untersuchungen in Greiz und Weida
Archäologische Untersuchungen im Oberen Schloss Greiz und auf der Osterburg
Sonntagsgespräch des VAVH im Museum Reichenfels
Am 19. März 2017 referierte Frau Dr. Ines Spazier vom Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie über Ausgrabungen in Ostthüringen.
Referentin Frau Dr. Ines Spieß
Speziell ging es um Untersuchungen auf der Osterburg Weida und dem Oberen Schloss in Greiz. Beide Burganlagen wurden während der Zeit der ersten Weidaer Vögte gebaut. Das Neue Schloss auf der Osterburg ist eigentlich das Alte Schloss. Grabungen unweit des jetzigen Eingangstores fand man Holzbalkenreste. Die Radiokarbonanalyse ergab eine Datierung auf das Jahr 1164. Der erste Weidaer Vogt Erkenbert I. wird bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1122 im Zusammenhang mit der Burg Weida gebracht. So liegt es nahe, dass bereits zu Beginn des 12. Jahrhundert mit dem Bau der Osterburg begonnen wurde. Beim Abriss eines Gebäudes am Neuen Schloss wurde an dieser Stelle gegraben, dabei wurden Reste von Mauern, einer Zisterne und eines Turmes gefunden. Zwar steht heute dort ein Neubau mit Fahrstuhl, durch ein Glasfenster im Boden kann diese Mauerreste sehen.
Die Osterburg in Weida-Wiege des Vogtlandes
Ende des 12. Jahrhunderts wurde durch die Vögte von Weida und Plauen auch in Greiz eine Burg gebaut, 1209 erstmals erwähnt. Bei archäologischen Ausgabungen, an denen auch der Bauhistoriker Lutz Scherf beteiligt war, fand man eine große Menge von Armbrustspitzen und Bliden (Steinkugeln für Steinschleudern. Auch ein gemauerter Brunnen wurde gefunden.
Das Obere Schloss in Greiz
Auffällig ist, dass in der ursprünglichen Bauweise Säulenfenster vorhanden waren. Solche findet man heute noch alten Burgen in Südtirol. Dies lässt den Schluss zu, Kaiser Friedrich Barbarossa, der Dienstherr der Vögte, die Baumeister aus seinem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation mit in die Region brachte.
Joachim Thiele