Berg-Ahorn der Baum des Jahres 2009
Berg-Ahorn der Baum des Jahres 2009
Zum Sonntagsgespräch des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereines zu Hohenleuben im Monat Oktober stand der Baum des Jahres im Mittelpunkt. Referent Uwe Conrad aus Gera stellte in seinem Dia-Vortrag den Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) vor. Wie der Name deutlich macht, kommt dieser Baum besonders im Gebirge vor, seine nördliche Verbreitungsgrenze in Deutschland ist der Harz, er gedeiht aber mittlerweile auch in Brandenburg und an der Ostsee. Der schönste Berg-Ahorn steht wächst in einem Park bei Hamburg. Der größte Berg-Ahorn in Deutschland hat einen Umfang von 8,70 m. In Bergregionen übernimmt der Berg-Ahorn die Funktion als der Linde oder Buche als Baum der Begegnung in der Mitte des Ortes. Der berühmteste Baum stand in Trun in der Schweiz, dort wurde 1424 der „Graue Bund“ gegründet, die Geburtsstunde des Kantons Graubünden. Erst nach mehr als 600 Jahren zerstörte ein Sturm den Baum.
Der Ahornbaum spielt in der Geschichte der der Menschheit eine wichtige Rolle. Um Hexen und Dämonen abzuwehren, wurden Türschwellen aus Ahornholz in die Häuser eingebaut. Belaubte Zweige sollen die Wirkung verstärken, da die Blätter an eine menschliche Hand erinnern. Das helle, feste Holz, welches sich gut drechseln lässt, war besonders begehrt für die Herstellung von Holzgeschirr, wie Schüsseln, Tellern und Löffeln.
Uwe Conrad zeigte Bilder von Bäumen in den Großen und Kleinen Ahornböden im Karwendelgebirge, die dort in ihrer natürlichen Umgebung als freistehende Bäume imposante Größe erreichen. Auch im Odenwald und Fichtelgebirge konnte er imposante Bäume fotografieren. Doch warum in die Ferne schweifen, auch unser Vogtland hat schöne Bäume. Im Greizer Park hat der Berg-Ahorn einen Umfang von 4.30 m. Auch in Hirschgerg, im Ebersdorfer Park, im Schlosspark Schleiz, im Köstritzer Schlosspark findet man Berg-Ahornbäume. In Gera gibt es sogar eine Allee mit Berg-Ahornbäumen
In der Nähe von Renthendorf stand auf dem Baderberg ein Berg-Ahorn, von dem der „Vogelpfarrer“ Christian Ludwig Brehm den Vogelzug beobachtete. 1974 musste der Baum gefällt werden. Dafür wurden zwei neue Bäume gepflanzt, die bereits Naturdenkmale sind.
Im ehemaligen Gutshof Hohenölsen steht eine panagierte Form (zweifarbig) des Berg-Ahorns. Auch zum Reichenfelser Baumpfad gehört der Berg-Ahorn.
In den nächsten Tagen wird übrigens im Berliner Zoo der Baum des Jahres 2010 gekürt.