Größte Gehölzsammlung in Thüringen – das Arboretum in Gera – Liebschwitz

Das Sonntagsgespräch des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereines zu Hohenleuben im Mai führte ins Arboretum der staatlichen Berufsschule nach Gera-Liebschwitz. Der Leiter der Berufsschule, Herr Herzer, begrüßte die Teilnehmer. Die Idee für eine Gehölzsammlung für Lehr- und Anschauungszwecke entstand im Jahr 1999. Man begann mit etwa 300 Neuanpflanzungen von Gehölzen. Heute stehen auf ca. 3,5 Hektar fast 1700 verschiedene Bäume und Sträucher aus der ganzen Welt.

Der Begründer Siegfried Holzschuher nutzte Beziehungen von China bis Kanada von Frankreich bis Südafrika, um neue Pflanzen zu bekommen. Besonders stolz ist die Berufsschule auf 178 verschieden Magnolienarten und –sorten, diese soll auf 240 erweitert werden. Die umfangreichste Sammlung von Bäumen bilden die Eichen mit 158 verschiedenen Arten bzw. Sorten. Auch die wahrscheinlich älteste Baumart, der Fächerblattbaum oder Ginkgo ist mit 87 Sorten vertreten. Besonders reizvoll sind panagierte (mehrfarbige) Blätter. Es reicht von fast weiß beim Hartriegel bis violett bei einer Rotbuche. Die Wuchsformen reichen von kriechend bis zum kerzengradem Baum. Zur Zeit kann man blühende Magnolien und Rhododendren bewundern. Ein besonders interessantes Gewächs ist die Europäische Mispel, sie diente bereits bei den Steinzeitmenschen als Nahrungsmittel.

Die Nadelgehölze sind mit 348 Arten wesentlich weniger als die Laubgehölze vertreten. Besonders interessant ist eine Kiefer mit 30 cm langen Nadeln. In der Mitte der Anlage fällt eine Sonnenuhr auf, die Zahlen sind aus Buchsbaum geschnitten.

Zum Abschluss ging es noch in das Heiligtum der Dendrologen das Gewächshaus. Hier werden neue Pflanzen aus Samen gezogen oder Stecklinge vermehrt. Es sind ja einige Pflanzen zu ersetzen, die den strengen Winter nicht überstanden haben. Herr Herzer bedauert, dass obwohl sie die größte Gehölzsammlung in Thüringen haben, eine wissenschaftliche Begleitung fehlt. Im Internet kann man sich informieren, wann Führungen durch das Arboretum durchgeführt werden.

Joachim Thiele