Der Kiebitz- Vogel des Jahres 2024
Sonntagsgespräch im Museum Reichenfels im April 2024
Der Kiebitz- Vogel des Jahres 2024
Vortrag von Udo Schröder, Pausa
Früher galt der Kiebitz als „Allerweltsvogel“, welcher in unserer Gegend heimisch war. Die fortschreitende Trockenlegung und Nachnutzung der Feuchtgebiete und die weitere Intensivierung der Landwirtschaft hat diesen Wiesenbrüter mittlerweile fast aussterben lassen. Das ist besonders besorgniserregend, da sich seine Lage -er war bereits Vogel des Jahres 1996- nicht gebessert, sondern noch verschlechtert hat.
So sind 2016 im Landkreis Greiz noch 11 Brutpaare nachgewiesen worden. Viel zu wenig, um eine ausbaubare Population zu gewährleisten. Die Population in Deutschland schwankt zwischen 40.000- 70.000 Brutpaaren, welche sich in der Norddeutschen Tiefebene und im Alpenvorland ballen.
Der Kiebitz ist ein Kurzstreckenzieher, lange Wege sind nicht seine Sache. Aufgrund der milderen Winter verbleibt er z.T. sogar ganz in seinem Brutgebiet. Er bevorzugt offene Flächen, flaches und feuchtes Grünland- hier fühlt er sich wohl und kann ein Alter von 20 Jahren erreichen. Insekten, Würmer und Pflanzensamen sind eine Speise, hier unterscheidet er sich wenig von vielen anderen Vögeln.
Markant ist seine Federtolle auf dem Kopf, sein schwarz-weißes Gefieder erinnert an eine Elster. Die Größe ist taubengroß, das Gefieder glänzt im Licht -oben metallisch grün und violett, unten weiß.
Er ist ein „Gaukler der Lüfte“, macht waghalsige Flugmanöver, um Fressfeinde von seinen Jungen abzulenken. Küken mehrerer Familien werden in einem „Kindergarten“ gemeinsam geführt und großgezogen. Fortpflanzungsfähig ist er ab 3 Jahren, meist mit 4 Eier pro Gelege. Die Brutdauer beträgt 26-29 Tage. Danach ist er ein Nestflüchter.
Neben dem Menschen, sind mit langem Abstand seine Hauptfeinde Marder, Fuchs und Krähen.
Wir hoffen dass die wenigen Brutpaare in unserer Gegend, am Frießnitzer See und der Wüstung Culmitzsch bei der nächsten Verleihung zum „Vogel des Jahres“ noch erhalten sind.