Einheimische Vögel
Einheimische Vögel in Wort und Bild
Im Rahmen der Sonntagsgespräche des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben sprach der bekannte Greizer Ornithologe Herr H. Lange am 21. November 2004 im Museum Hohenleuben- Reichenfels.
In zahlreichen hervorragend aufgenommenen Dias gab er einen interessanten Überblick über die einheimische Vogelwelt. Eng mit der Ornithologie in unserem Territorium verbunden sind solche Namen wie Ch. L. Brehm, B. Hirschfeld, K. T. Liebe oder W. Bauch. Alljährlich kann der interessierte Naturbeobachter den Zug der Vögel im Frühjahr und im Herbst beobachten. Unser Gebiet liegt dabei auf der Flugroute in Richtung Mittelmeer. Für die Zugvögel bietet unsere Region interessante Rastplätze, sowohl das Teichgebiet um Plothen, die Talsperren um Zeulenroda und Hohenleuben, die Teiche bei Frießnitz und Niederpöllnitz und die künstlich geschaffenen Seen der Wismut- Absetzbecken bei Culmitzsch und Großkundorf sind dabei von Bedeutung. Ebenso wichtig ist das Flussgebiet der Weißen Elster mit ihren Nebenflüssen und die großen zusammenhängenden Waldgebiete wie der Werdauer und Pöllwitzer Wald. Den Ornithologen sind im Landkreis Greiz und in der Stadt Gera mehr als 300 Vogelarten bekannt. Beispielsweise sind an den Fließteichen Zwergtaucher beobachtet worden, Höckerschwäne um Auma und Niederpöllnitz, Brandgänse an den Wismutabsetzbecken oder das Blaukehlchen, das sich seit ca. 5 Jahren am Frießnitzer See aufhält. Seit ca. 15 Jahren sind besonders die Plothener Teiche Rastgebiet der Kormorane.
In diesem Zusammenhang nicht zu vergessen ist der Weißstorch, der zwar seit ca. 5 Jahren nicht mehr in Zeulenroda zu finden ist, aber nach wie vor in Wallengrün bei Pausa und in Weischlitz brütet. Die künstlich angelegten Hausmülldeponien bei Chursdorf und Untitz sind speziell Anziehungspunkt für Silbermöwen, einer Vogelart, die als Küstenbewohner bekannt ist.
Der Vogelbestand unserer Region, ermittelt durch die jährlichen Bestandsaufnahmen ist dabei nicht einheitlich. Es gibt Vogelarten die erstmalig in den letzten Jahren bei uns beobachtet wurden, wie die Zwergseeschwalbe 2002 oder der Schilfrohrsänger 2003. Die Ornithologie leistet somit einen aktiven Beitrag zum Artenschutz und Biotopschutz im Besonderen und damit zum Umweltschutz im Allgemeinen. Mit einer Vielzahl ausgezeichneter Dias der heimischen Vogelwelt aus der Kollektion des Vereins ostthüringer Ornithologen begeisterte Herr Lange die anwesenden Besucher.
Für diesen sehr interessanten Vortrag bedankten sich die Zuhörer mit einem herzlichen Applaus.
21.11.2004/J. Zorn