Eleonore Fürstin Reuß

Eleonore Fürstin Reuß – eine engagierte Vertreterin des Fürstenhauses Reuß- Köstritz

Zum heimatgeschichtlichen Sonntagsgespräch des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben fanden sich am 21. März 2004 zahlreiche Gäste und Interessenten im Museum Hohenleuben- Reichenfels ein.

Herr Dr. A. Holzhey, Waldhufen sprach über Eleonore Fürstin Reuß, eine herausragende Persönlichkeit des Fürstenhauses Reuß- Köstritz.
Geboren am 20. Februar 1835 in Gedern / Hessen verbringt Gräfin Eleonore zu Stolberg/ Wernigerode ihre ersten Lebensjahre in der Geborgenheit ihrer Familie. Als sie drei Jahre alt war zog die Familie nach Ilsenburg. Von ihren Geschwistern ist besonders der jüngere Bruder Otto zu Stollberg (geb. 30.10.1837) erwähnenswert. Er war als Vizekanzler in der Reichsregierung Otto von Bismarcks am politischen und wirtschaftlichen Aufstieg Preußens wesentlich mit beteiligt.

In die Ilsenburger Zeit fällt auch die Bekanntschaft mit Marie von Nathusius, der Frau des Gründers der Neinstedter Anstalten, eine Einrichtung zur Betreuung geistig und körperlich behinderter Menschen. Eleonores Mutter, eine Gräfin von Erbach- Fürstenau, hatte in der Tradition ihrer Familie stets eine sehr enge Verbindung zu den sozialen Einrichtungen der Kirche. Diese soziale Vorbildwirkung ihrer Mutter wirkte sich nachhaltig auf Eleonores gesamtes Leben aus, ebenso das literarische Schaffen ihrer Bekannten Marie von Nathusius, die mit ihren Geschichten einen großen Leserkreis in der gutbürgerlichen und adligen Gesellschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte.

Zur Jahreswende 1854/55 lernte die 20- jährige Eleonore den 37 Jahre älteren verwitweten Fürst Heinrich LXXIV. Reuß kennen. Die Heirat fand am 13. September 1855 und sie zieht nach Jänkendorf, in die Oberlausitz. In der Folgezeit widmet sie sich besonders der Unterstützung Bedürftiger und Armer, sie gründet eigens eine Suppenküche, eine Kleinkinderschule und kümmert sich um die Schulausbildung der Dorfkinder. Sie leistet aktive Sozialarbeit. In die Jänkendorfer Zeit fällt auch die Hauptperiode ihres literarischen Schaffens. Sie schreibt überwiegend Gedichte (insgesamt werden 3 Gedichtsbände veröffentlicht) und religiöse Lieder, die teilweise noch heute im evangelischen Gesangbuch zu finden sind. Aus der Ehe mit Fürst Heinrich LXXIV. sind 5 Kinder hervorgegangen, bemerkenswert, ihr jüngster Sohn Heinrich XXXI. (geboren 1868) führt später den ’’Titel Prinz von Hohenleuben’’. Im Jahr 1886 stirbt ihr Mann und sie geht zurück in den Harz nach Ilsenburg. Hier setzt sie ihr soziales Engagement fort. Am 18. September 1903 stirbt Eleonore Fürstin Reuß, beigesetzt ist sie auf dem Friedhof in Wernigerode.
Mit herzlichen Applaus bedankten sich die Zuhörer bei Herrn Dr. Holzhey für die aufschlussreichen und interessanten Ausführungen.
Diese und weitere Zusammenfassungen vergangener Sonntagsgespräche sind auch im Internet verfügbar. Auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Leubatal (www.leubatal.de) sind unter dem Link Museum- Reichenfels, Nachlese zu Sonderausstellungen und Veranstaltungen die Texte abrufbar.

24.03.2004/J. Zorn

21-Mrz-2004 | 2004, Nachlese

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