Herbstexkursion 2004
Herbstexkursion 2004
Die alljährliche Herbstexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben führte in diesem Jahr am 17. Oktober in das westsächsische Netzschkau, Mylau und an die Göltzschtalbrücke.
Unter der sachkundigen Führung von Herrn Dr. P. Beyer wurde die Geschichte des Schlosses Netzschkau beim Rundgang durch die Räumlichkeiten erläutert. Auf der Burg Mylau ging es speziell bei den Ausführungen von Herrn A. Raithel, Direktor des Museums um die Baugeschichte der Göltzschtalbrücke.
Das Schloss Netzschkau wurde kurz nach 1490 im Auftrag von Caspar Metzsch anstelle eines vorhandenen Vorgängerbaues errichtet. Für die damalige Zeit ungewöhnlich erfolgte der Bau nicht als befestigte Wehranlage, sondern als adliges Wohnschloss. Als spätgotische Schmuckelemente sind heute noch die zahlreichen geschwungenen Vorhangbogenfenster und die aus Sandstein gefertigten profilierten Türeinfassungen zu besichtigen. Ab dem Jahre 1626 erfolgte im Auftrag von Carol von Bose eine Neugestaltung der Innenräume im Renaissancestil, der Wappenschrank und ein 4,10 m hoher Kachelofen mit reich verziertem Aufsatz sind heute noch zu sehen. Im Jahre 1993 wurde die gesamte Außenfassade neu gestaltet und erhielt ihr heutiges Aussehen. Ein Großteil der Innenräume sind in den letzten Jahren ebenfalls neu restauriert worden und werden jetzt als Museums- und Ausstellungsräume bzw. als Trauzimmer genutzt.
Die Burg Mylau, erbaut Ende des 12. Jahrhunderts, diente zunächst in der Phase der deutschen Besiedelung als militärische Bastion und als Verwaltungsmittelpunkt. Im Jahre 1367 wurde sie von Kaiser Karl IV. erworben und im gotischen Stil umgebaut. Die bereits genannten Familien Metzsch und von Bose wirkten ebenfalls gestaltend auf das Äußere der Burg. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Burg Mylau im Rahmen der Um- und Neugestaltung in den Jahren 1892 bis 1908. In den Räumlichkeiten sind heute unter anderem das Museum untergebracht. Neben regionalkundlichen und geschichtlichen Themen des Vogtlandes ist ein besonderer Schwerpunkt die Baugeschichte der Göltzschtalbrücke. In vielen zeitgenössischen Dokumenten und Erläuterungen wird der Bau einer der beiden großen Eisenbahnbrücken des Vogtlandes in besonderer Weise dargestellt. Mit dem Besuch der Göltschtalbrücke endete auch die diesjährige Herbstexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben. Für alle Interessierten und Besucher sind Netzschkau, Mylau und die Göltzschtalbrücke immer ein lohnendes Ziel.
Diese und weitere Zusammenfassungen vergangener Sonntagsgespräche sind auch im Internet verfügbar. Auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Leubatal (www.leubatal.de) sind unter dem Link Museum- Reichenfels, Nachlese zu Sonderausstellungen und Veranstaltungen die Texte abrufbar.
23.10.2004/J. Zorn