Herbstexkursion zum Baumkronenpfad
Zum Weltnaturerbe und zum Mittellpunkt Deutschlands
Die Herbstexkursion des Vogtländischen Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben führte in diesem Jahr in den Nationalpark Hainich, Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes „Buchenwälder“. Der Hainich ist mit über 5000 ha der größte nicht wirtschaftlich genutzte Buchenwald in Deutschland. Neben der dominierenden Rotbuche, kommen auch Stiel- und Traubeneichen, Hainbuchen, Sommer- und Winterlinde, Feld-, Berg- und Spitzahorn. Vor allem Spechte finden einen idealen Lebensraum und schaffen Nistmöglichkeiten für weitere Tierarten, wie Fledermaus, Siebenschläfer und höhlenbrütende Vögel. Sehr erfolgreich ist auch die Wiederansiedlung der Wildkatze. Erstes Ziel war der Baumkronenpfad. Auf dem etwa 530 m langen Höhenweg konnte man die verschiedenen dort wachsenden Laubbäume hautnah kennenlernen. Auf dem 40 m hohen Aussichtsturm konnte man die Farbenpracht des herbstlichen Waldes und den Panoramablick auf das Thüringer Becken genießen.
Nach dem Mittagessen im Hainichhaus in Kammerforst ging es nach Niederdorla, dem geographischen Mittelpunkt Deutschlands.
Das Interessante ist allerdings das Opfermoor Vogtei. Beim Torfstechen entdeckte man im Jahre 1957 eine bedeutende germanische Kultstätte. Fundstücke von Opferungen gehen auf das Jahr 600 v. Chr. zurück und erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 1000 Jahren.
Das Freilichtmuseum bietet die Rekonstruktion einer germanischen Siedlung mit einem Wohnstallhaus, Speicher und Grubenhäusern. Auch Heiligtümer aus der Hallstatt- und Latène-Zeit über die Zeit des Römischen Kaiserreiches bis hin zur Zeit der Völkerwanderung sind auf der Grundlage der Ausgrabungen rekonstruiert worden.
Im Ausstellungspavillon sind Modelle der germanischen Siedlungen und diverse Ausgrabungsstücke zu besichtigen, darüber hinaus auch territoriales Brauchtum.
Der Hainich ist wirklich eine Reise wert!
Joachim Thiele