Kloster und Kaiserpfalz Memleben

Wo ist die Kaiserpfalz Memleben?

Herbstexkursion des VAVH

Die Herbstexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereines zu Hohenleuben führte zu Kaiserpfalz und Kloster Memleben im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Bei einer interessanten Führung erfuhren die Exkursionsteilnehmer, dass im 10. Jahrhundert in Memleben eine Kaiserpfalz bestand. Der ostfränkische König Heinrich I. verstarb hier 936. Auch sein Sohn Otto I. der Große, römisch-deutscher Kaiser, beendete hier sein Leben 973. Dessen Sohn Otto II. bereits mit 18 Jahren römisch-deutscher Kaiser stiftete 979 ein Benediktinerkloster mit einer großen Basilika, deren Größe dem ersten (romanischen) Kölner Dom gleichkam. Nach seinem frühen Tod mit nur 28 Jahren verlor die Pfalz und das Kloster an Bedeutung. Im frühen 13. Jahrhundert trug man Teile der unvollendeten großen Klosterkirche ab und baute in der Nähe eine kleinere Kirche am bestehenden Kloster.

Die Klosterruine Memleben

 

 

 

 

 

In den Wirren der Reformation wurde das Benediktinerkloster geplündert und später ganz aufgegeben. Die Kaiserpfalz Memleben ist zwar in den zahlreichen Urkunden erwähnt, bisher konnte aber der genaue Standort der Kaiserpfalz nicht gefunden werden.

Krypta der Klosterruine

 

1722 brannte der Kirchendachstuhl nach einem Blitzeinschlag ab, die verbliebenen Räume wurden als Getreide-, später Kartoffellager genutzt. Im Jahr 1800 wurde der berühmte Architekt Karl Friedrich Schinkel gebeten, den Kartoffelkeller zu begutachten. Er stellte fest, dass es sich um die Krypta der Klosterkirche handelt und ließ jegliche Bautätigkeiten zu Gunsten des Denkmalschutzes einstellen. Somit konnte das Ensemble gerettet werden. Die Krypta ist die älteste noch bestehende Bausubstanz der spätromanischen Klosterkirche. Im Klostergarten konnte man einen kleinen Eindruck erhalten,     was die Mönche für ihren Lebensunterhalt und ihre Gesundheit anbauten.

Nach dem Mittagessen im Waldschlösschen Wangen unweit der Arche Nebra ging es nach Eberstedt in eine ehemalige Ölmühle, in der genutzten Schauanlage konnte man einen guten Einblick in die Herstellung von Speiseöl auf der Basis von Senfsamen gewinnen.

Die Ölmühle Eberstadt

 

 

 

 

 

Interessant ist, dass es in der Historischen Ölmühle neben Gaststätte, Hotel und Ferienwohnungen auch eine schwimmende Bungalowsiedlung zur Urlaubsunterbringung besteht.

Das schwimmende Bungalowdorf

 

 

 

 

Da den Besitzern keine Baugenehmigung für ein Bungalowdorf wegen Hochwassergefahr erteilt werden konnte, baute man eine schwimmende Ferienhausanlage. Beim Unstrut-Hochwasser im Jahr 2013 hatten die schwimmenden Bungalows ihre Bewährungsprobe bestanden.

Joachim Thiele

 

4-Apr-2018 | 2017, Nachlese

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