Mai-Exkursion 2005
Maiexkursion 2005 des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben
Wie jedes Jahr fand auch am 1. Mai 2005 die traditionelle Maiexkursion des Vogtländischen Altertumsforschenden Vereins Hohenleuben statt.
Ziel der diesjährigen Fahrt war die ehemalige Residenzstadt Rudolstadt und das Schloss Großkochberg. In Rudolstadt führte der Weg in die Historische Bibliothek im alten Rathaus der Stadt. Nach einem Rundgang durch die Räumlichkeiten gab der Leiter der Einrichtung, Herr M. Schütterle in seinem Vortrag eine Menge interessante Details zur Geschichte der Historischen Bibliothek. Die Ursprünge gehen bis in die Zeit der Reformation zurück als Graf Heinrich XXXII. eine Büchersammlung für die praktische Religionsausübung anlegte. Mit dem Aufschwung Rudolstadts als Residenzstadt und dem einhergehenden regen geistigen und kulturellen Leben entstand aus dieser Büchersammlung die herrschaftliche Hofbibliothek. Bereits 1748 wurde diese Bibliothek der Öffentlichkeit zur allgemeinen Nutzung zugänglich gemacht. Im Laufe der Jahre wuchs der Buchbestand kontinuierlich an. Ab 1920 als Thüringische Landesbibliothek und ab 1953 umgewandelt in die Stadtbibliothek Rudolstadt wurden die wertvollen historischen Bestände teilweise auch in andere wissenschaftliche Institutionen ausgelagert. Erst ab 1993 entstand mit der Schaffung der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt eine eigenständige wissenschaftliche Einrichtung, die sich mit der Ordnung, der Pflege und der Erforschung des historischen Buchbestandes befasst.
Als nächster Programmpunkt folgte ein kurzer Besuch des Volkskundemuseums „Thüringer Bauernhäuser“. Bereits im Jahr 1914/15 wurden auch mit der Unterstützung durch die „Marie- Richter- Stiftung“ die zum Teil vom Verfall bedrohten Fachwerkhäuser aus Unterhasel und der Gegend um Saalfeld in den Stadtpark umgesetzt. Die Ausstellungsstücke zeigen anschaulich das schwere Leben der Bauern und Landbewohner der vergangenen Zeiten.
Weiter ging die Fahrt dann nach Großkochberg. Der Ort Großkochberg und das Wasserschloss sind ja eng mit Goethe und seiner Beziehung zu Charlotte von Stein verbunden. Die Führung durch die Räumlichkeiten des Schlosses wurde vom ehemaligen Leiter des Museums Großkochberg Herrn Förster sachkundig geleitet. Die Gründung der Schlossanlage geht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Das heutige Aussehen stammt überwiegend aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Goethe war von 1775 bis 1788 mit wechselnder Intensität mit dem Schloss Kochberg verbunden. Einige der Räume sind in ihre Ausgestaltung so wiederhergestellt, wie er sie selbst erlebt hat. Sehenswert sind in unmittelbarer Nähe des Schlosses auch das Liebhabertheater und der barocke Landschaftspark.
Mit vielfältigen Eindrücken bleibt die Maiexkursion 2005 bei allen Teilnehmern in guter Erinnerung. Abschließend sei an dieser Stelle auch der Personen- und Reiseverkehrs- GmbH Greiz und dem Fahrer Herrn Jetschke recht herzlich gedankt.
06.05.2005/J. Zorn