Vogtländischer Altertumsforschender Verein zu Hohenleuben

„Aus Opas Fotoalbum“

Unter diesem Motto stand der 2. heimatgeschichtliche Stammtisch, zu dem der Vogtländische Altertumsforschende Verein zu Hohenleuben am 18. November 2012 in die Gaststätte Lindenhof eingeladen hatte. Nach der guten Resonanz der 1. Veranstaltung dieser Art im vergangenen Jahr konnten auch in diesem Jahr wieder zahlreicher Gäste, nicht nur aus Hohenleuben begrüßt werden. Zur Einstimmung auf das Thema zeigte Vereinsmitglied F. W. Trebge historische Fotos aus seiner Sammlung. Aus der Vereinssammlung waren für die Besucher zwei dicke Fotoalben mit historischen Aufnahmen von Hohenleuben und der Umgebung speziell für dieses Sonntagsgespräch vorbereitet worden. Ein interessanter Bilderbogen durch die Geschichte der Stadt.

Für die Heimatgeschichtsforschung ist es immer wieder wichtig, auch auf entsprechendes Bildmaterial zurückgreifen zu können. Viele Aufnahmen die ursprünglich rein familiären Charakter tragen sind in Verbindung mit anderen Bildern historisch gesehen interessant, sei es um auf alte Berufe aufmerksam zu machen, oder die unmittelbare Tätigkeit bestimmter Berufsstände zu zeigen. Für den heutigen Betrachter immer wieder interessant ist auch die technische Entwicklung die auf diesen alten Fotos dargestellt ist wie zum Beispiel der Weg vom Pferdefuhrweg über den Ausbau des Eisenbahnwesens bis hin zum modernen Transportwesen. Wurden früher Fotografien meist nur zu bestimmten Anlässen wie Kindtaufe, Konfirmation, Hochzeit mit der damals doch recht aufwendigen Technik gemacht, sind im Laufe der Zeit auch Aufnahmen aus dem Alltagsleben und bei besonderen Anlässen entstanden.

Oftmals zeigen diese Bilder auch Aufnahmen von Gebäuden, die im Laufe der Zeit durch Baumaßnahmen verändert oder gänzlich verschwunden sind und sind somit aussagekräftige Zeitzeugen.

Es gibt jedoch auch Zeitabschnitte für die es doch recht wenig Fotomaterial im Vereinsarchiv bzw. im Museum gibt, in erster Linie ist es die Zeit zwischen 1933 und 1945, auch geschuldet durch die restriktive Politik der damaligen Besatzungsmächte. So gibt es fast kein Fotomaterial zur Einweihung des Sommerbades 1937, der 75-Jahrfeier des Turnvereines Hohenleuben 1936, des Bahnhofsneubaues 1938 und der Sonnenwendfeier 1933 in Reichenfels. Weiterhin sind auch für die Zeit nach 1945 relativ wenige Fotografien im Archivbestand. Der Altertumsforschende Verein ist deshalb für jedes zur Verfügung gestellte Fotodokument dankbar. Insbesondere werden in Vorbereitung des 130 jährigen Jubiläums der Eisenbahnstrecke Weida-Mehltheuer im Jahre 2013 Bilddokumente und Unterlagen zum Bau der Bahnlinie gesucht. Mit Hilfe moderner Dokumentations- und Archivierungsverfahren können nach dem Einscannen bzw. Kopieren die Originale an den Besitzer wieder zurückgegeben werden.
Im Rahmen des heimatgeschichtlichen Stammtisches wurden der Familie Berling Hohenleuben und Frau Regina Pohl Zeulenroda-Triebes der Heimatpreis 2012 feierlich übergeben. Familie Berling erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement zur Erhaltung und Pflege der Lochmühle und Frau Pohl für ihr stetes regionalgeschichtliches Wirken, speziell für den Aufbau der heimatgeschichtlichen Fotothek.

Jürgen Zorn