Lektuere – Von der Wiege bis zur Bahre

Von der Wiege bis zur Bahre:

Brauchtum rund um’s Leubatal – Hohenleuben 2015:

294 Seiten, viele farbige Abbildungen, Von der Wiege bis zur Bahre,  Preis: 19,50 € plus 3,50 € für Porto und Verpackung
Friedrich-Wilhelm Trebge †

Der Autor Friedrich Wilhelm Trebge hatte im September 2014 das Manuskript zu seinem Werk: „Von der Wiege bis zur Bahre“ – Brauchtum rund um´s Leubatal – fertig gestellt.
von der Wiege bis zur Bahre
Eine Herausgabe war zu diesem Zeitraum aufgrund seines plötzlichen Ablebens nicht mehr möglich. Frau Sigrun Voigt und Herr Jochim Thiele haben sich des Manuskriptes angenommen und die nun vorliegende Ausgabe überarbeitet und ergänzt. Durch den Vogtländischen Altertumsforschenden Verein zu Hohenleuben erfolgte 2015 die Herausgabe „Von der Wiege bis zur Bahre“.
Über das Brauchtum gibt es im deutschsprachigen Raum sehr viele Veröffentlichungen.
Eine zusammengefasste Darstellung der Bräuche im Territorium Hohenleuben, seiner Umgebung und teilweise Teilen des thüringischen und sächsischen Vogtlandes fehlte bisher. Dieses Buch schließt diese Lücke. Es zeigt die Vielfalt an Sitten, Geschichten und Sagen im genannten Gebiet, die sehr verständlich beschrieben werden. Es ist damit ein Handbuch für alle an volkskundlichen Themen Interessierte. Auch Lesern, die mit ihrer Heimat verbunden sind oder etwas über das Leubatal und seine Umgebung erfahren wollen, kann das Werk empfohlen werden.
Im Vorwort zum ersten Teil nennt der Autor seine Intention: „In Erinnerung zu bewahren, wie es einmal war.“ Es gelang ihm aufzuzeigen, was die Menschen damals dachten, wie sie lebten, arbeiteten und sich auch vergnügten. Das Damals sind insbesondere die vergangenen zwei Jahrhunderte.
Inhaltlichen Gestaltung wurde das Gesamtthema Brauchtum gut durchdacht und in 3 Hauptabschnitte gegliedert:

1. Lebensweise und Brauchtum im Alltag

Beschrieben wird der Tagesablauf, die Wocheneinteilung, Kalender, Informationen über die Zeiteinteilung, Volksfrömmigkeit, Volksweisheiten und Aberglaube, Familie und Familienleben, Arbeit und Erholung und das gesellschaftliche Leben nach hergebrachtem Brauch sowie Kleidung, Tischsitten, traditionelle Speisen und wie man wohnte. Wir erhalten Einblick in die Denkweise der Menschen, was sie für ihre Gesundheit taten, Freizeit und Urlaub gestalteten und reisten.

2. Lebensstationen in Brauchtum und Überlieferung

Zu diesem Hauptabschnitt gibt es in der Literatur wenig Hinweise. Der Autor hat eigene Erinnerungen verwertet und viele Gespräche mit Bekannten und Einwohnern von Hohenleuben geführt. Er veröffentlichte viele persönliche Familienbilder, um Zeitgeschehen zu dokumentieren.
Es gibt die Unterabschnitte Kindheit (um die Geburtsstunde des Menschen gibt es Aberglaube und einen dichten Kranz von Bräuchen), mit Spielen und anderen Bräuchen, die Beschreibung der Schulzeit (der Kult mit Zuckertüten) und Kinderorganisationen.
Bei Freizeit und Jugendleben gehören die Tanzstunde, Tanzsaal und Jugendliebe ebenso dazu wie Schule und Ausbildung. Dann kommen Hochzeit, also Brautwahl, Polterabend, Junggesellenabschied, Ankleiden der Braut, Trauungszeremonie, Hochzeitsfeiern und der Auszug der jungen Eheleute aus dem Elternhaus.
Interessant beschrieben und mit Bildern ergänzt werden Bräuche bei: Lebensleistung – Familie, Beruf, Gesellschaft, als sehr wichtige Lebensstation hat der Autor mit wenig Text aber aussagekräftigen Bildern dargestellt.
Beim Lebensabschnitt, dem Alter, geht es um die Übergabe der Besitztümer und das Ausscheiden aus dem Berufsleben (verlaufen bei allen bisherigen Generationen nicht problemlos). Auch die Bräuche bei Beerdigungen (dem letzten Gang) werden beschrieben.

3. Volksfeste im Brauchtum rund um das Leubatal

Der Autor stellt fest: „Die regional verankerten Volksfeste haben oft eine lange Tradition und gehen mit unterschiedlichem Brauchtum einher.“ Er erzählt vom „Arbernessen, vom Taubenmarkt (Sonnabend vor Fastnacht), vom „Leimschen Carneval“ und über die Kirmes („Kermse“) in Hohenleuben, bei der u. a. als wichtigste Bräuche die entspr. Essensgerichte bekannt sind.
Interessant ist auch der Bericht über: „Was in der DDR alles gefeiert wurde.“
Die zahlreichen Bilder ergänzen in hervorragender Weise die beschriebenen Begebenheiten.

Frieder sagte selbst: „Diese Schrift ist keine historisch-wissenschaftliche Dokumentation…“
Trotzdem ist sie für Historiker eine Fundgrube bei der Forschung über Bräuche im Ostthüringer Raum. Es wird schwer sein noch einen Brauch zu finden, der nicht beschrieben oder zumindest erwähnt wird. Im Übrigen vermittelt das Buch auch teilweise Einblicke, welche Veränderungen die Generationen seit Ende des 19. Jahrhunderts erlebten.

Ernst Woll

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