Zur Geschichte der Brauerei Köstritz

Zur Geschichte der Brauerei Köstritz

Ort: Museum Reichenfels – Hohenleuben

Referent: Uwe Helmsdorf, Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH, Bad Köstritz

 

Am vergangenen Sonntag, dem 21.01.2018, waren zum ersten Sonntagsgespräch des VAVH im neuen Jahr dreißig Besucher in das Museum Reichenfels gekommen.

 

Gegründet als Köstritzer Erbschänke vor 475 Jahren hat die Köstritzer Brauerei eine interessante Geschichte erlebt. Sie zählt zu den ältesten Brauereien Deutschlands. 1696 übernahmen die Grafen Reuß die Braustätte, die sich bereits im Umland einen guten Ruf erworben hatte. Von nun an führte sie den Namen „ritterschaftliche Gutsbrauerei“.

 

Im 19. Jahrhundert wurden gut 6.400 Hektoliter Bier in Jahr gebraut und überregional verkauft. Verkaufsniederlassungen gab es in Berlin, Dresden, Magdeburg und Frankfurt am Main.

 

Das Schwarzbier, eine der Spezialitäten des Hauses, wurde um die Jahrhundertwende von Geraer Ärzten als Medizin gegen Blutarmut und Nervosität an junge und alte Patienten verschrieben.

 

Otto von Bismarck und Goethe bedankten sich schriftlich bei der Brauerei für das göttliche Getränk. Bereits 1914 trugen deutschlandweite Zeitungsanzeigen zur großen Bekanntheit der Köstritzer Brauerei bei. Ein prägender Kopf der neueren Erfolgsgeschichte war Rudolf Zersch. Er pachtete die Brauerei 1875 und erbaute die Gebäude, in denen auch heute noch gebraut wird.

 

1948 wurde die Brauerei Volkseigentum, in den 1980er Jahren wurde sie mit großem Aufwand saniert. Nach der Wende wurde die Köstritzer Brauerei von der Treuhand an die Bitburger Gruppe verkauft. Seitdem spezialisiert sie sich wieder zunehmend auf Nischenprodukte im großen Biermarkt. Bekanntestes Produkt ist das Schwarzbier, mit dem die Brauerei den Biermarkt dominiert.

 

Aktuell beschäftigt die Brauerei 165 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von 170 Mio. Euro. Die Schwarzbierquote beträgt dabei 50%.

Weiterführende Informationen zur Brauereigeschichte finden sie im Buch „Spuren im Land“ von Friedrich Wilhelm Trebge, erhältlich im Museum Reichenfels.

 

26.01.2018, Markus Freund

4-Apr-2018 | 2018, Nachlese

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